Informationen sind spätestens im 21. Jahrhundert zum wertvollsten Wirtschaftsgut geworden. Wissen ist die individuelle Wahrnehmung und Verwertung der Fakten. So entsteht eine auf persönlichen Erfahrungen basierende fachliche Kompetenz. Dieses unschätzbare Kapital kann nicht effektiv genutzt werden, wenn das persönliche – sprich implizite – Wissen nicht ausreichend kommuniziert und verteilt wird. Wissensmanagement hat das Ziel, die Erfahrungen aller Mitarbeiter an einer zentralen Stelle zu sammeln und dem gesamten Team strukturiert zur Verfügung zu stellen.
Begriffsklärungen: Daten und Informationen sowie implizites und explizites Wissen
Um den tieferen Sinn des Wissensmanagements zu verstehen, müssen zunächst die bedeutenden Begriffe in diesem Zusammenhang klar voneinander abgegrenzt werden. Daten sind strukturierte Zusammenschlüsse einzelner Zeichen ohne Hinweise auf ihre Verwendung. Informationen geben den Daten durch bedeutsame Zusammenhänge einen allseits bekannten Sinn (z. B. Telefonnummer und Name). Wissen ist stets handlungsorientiert und entsteht durch die individuelle Wahrnehmung und Deutung von Informationen. Basierend auf den persönlichen Erfahrungen werden die einzelnen Punkte gebündelt und miteinander in Bezug gesetzt. Mitarbeiter erarbeiten sich ihr Know-how, indem sie u. a. diese Quellen in ihre Interpretationen einfließen lassen:
– selbst recherchierte Informationen
– gelernte Fakten
– Austausch mit Experten bzw. Einholung von deren Meinungen
– Aussagen anderer für das betreffende Thema wichtige Personen
Da sie nur der betreffenden Person zugänglich sind, werden die auf diese individuelle Weise erworbenen Kenntnisse als implizites Wissen bezeichnet.
Was ist Wissensmanagement genau?
Die individuellen Kenntnisse sollten im Idealfall allen als explizites Wissen zur Verfügung stehen. Mitarbeiter kommunizieren untereinander über die unterschiedlichsten Medien. Im Wesentlichen erhält der Arbeitgeber dadurch eine unstrukturierte Wissensbasis und er wird niemals genau wissen, wer welche Fakten und Lösungen kennt. Daher ist ein strukturiertes Vorgehen mittels eines professionellen Wissensmanagements ratsam. Dabei handelt es sich um eine systematische Aufbereitung des impliziten Wissens aller Frauen und Männer, die an dem betreffenden Thema arbeiten. Entscheidend ist ein kontinuierlicher Austausch der Mitarbeiter untereinander, der auf einer von allen Beteiligten koordiniert durchgeführten Teamarbeit beruht.
Gründe für die Notwendigkeit eines Wissensmanagements für die Prozessoptimierung
Unternehmen sowie Selbstständige mit wenigen Angestellten können es sich nicht leisten, wenn Mitarbeiter aus Unkenntnis Arbeiten mehrfach ausführen. Ohne ein vereinheitlichtes explizites Wissen werden die Leute zudem wie in einem unaufgeräumten Zimmer viel Zeit mit der Suche nach wichtigen Details verlieren. Mitarbeiter kommen und gehen. Eine gewisse Fluktuation gibt es immer. Letztlich erfordern individuelle Geschäftsprozesse komplexe Handlungsabläufe. All diese Faktoren stehen einer Effizienz in den Unternehmensprozessen entgegen, wenn das Know-how nicht zentral abrufbar ist.
Vorteile des Einsatzes eines Software-Tools für das Wissensmanagement
Mit einer professionellen Applikation können die Stärken einer zentralen IT-Lösung für die Aufbereitung des expliziten Unternehmenswissens einsetzen. Ein sehr gutes Beispiel ist die Software Haufe Suite. Eine derartige Software hilft eine ineffiziente Weitergabe von Informationen und Wissen zu vermeiden, wie es beispielsweise bei klassischen Entscheidungsvorlagen durch die individuell unterschiedlichen Deutungen in den einzelnen Hierarchieebenen immer wieder vorkommt. Zudem werden bei komplexen Prozessen seltene Arbeitsabläufe durchgeführt. Eine zentral verfügbare Datenbank mit dem geballten Wissen von Mitarbeiter ist hier Gold wert.
Fazit: Darum ist das Wissensmanagement für Selbstständige und Freiberufler so wichtig
Gerade für Selbstständige und Freiberufler ist es existenziell, Wissen optimal aufzubereiten. Wenn man z.B. von zu Hause aus arbeitet kann man sich nicht ständig mit den Kollegen oder Experten vor Ort absprechen. Andere Freiberufler werden nur sporadisch für Projekte eingesetzt. Da ist es enorm wichtig, auf den Erfahrungsschatz eines Unternehmens zuzugreifen. Ansonsten könnten am Ende der Anschluss und der Auftrag verloren gehen. Start-up Gründer sollten sämtliche impliziten Kenntnisse strukturiert bündeln und allen zugänglich machen. Manchmal reicht ein kleiner Kniff aus, um viel Arbeit und Geld einzusparen. Insbesondere in der schwierigen Aufbauphase retten solche Kleinigkeit u. U. das ganze Unternehmen.